Auf dem weitläufigen Parkgelände des Schlosses Philippseich in Dreieich-Götzenhain befindet sich in einigen Nebengebäuden das gleichnamige Hofgut. Im ehemaligen Forsthaus leben Frau Ute Gensmer und ihr Lebensgefährte Herr Tom Sievert.
Das Hauptgebäude des Schlosses wurde 1794 erbaut und zuletzt in der Mitte des 20. Jahrhunderts renoviert. Zu dieser Zeit wurden auch zwei Nebengebäude des Hofguts durch einen Zwischenbau mit halbrunder Front verbunden und dieser aussergewöhnliche Raum ist der Hauptdarsteller des heutigen Beitrags.
Der große halbrunde Raum wurde damals als Bibliothek konzipiert, mit dunklen Regalen in Eiche vom Boden bis zur Decke und fristete danach durch seine Dunkelheit ein Leben als Abstellkammer – bis Frau Gensmer sich entschied ihn aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Dieser jetzt freundlich helle Raum mit Blick ins Grüne und Ausgang auf die Terrasse ist als Wohnküche zum Lebensmittelpunkt geworden.
Bei der Gestaltung des Bodens fiel die Wahl schnell auf Zementfliesen, die durch ihre manuelle Fertigung ein lebendiges Flair ausstrahlen. Zur Farbwahl erzählte mir Frau Gensmer lachend: “Meine Freunde nennen mich Frau Rosa”, denn sie liebe Rosa in all seinen Farbtönen und habe festgestellt, dass es zu allen anderen Farben passe. So entschied sie sich für einfarbige Fliesen in den Farben Puder (M09) und Elfenbein (M02), die im Schachbrettmuster verlegt wurden.
Das zeitlose Design passt sich der Form des Raumes an, indem die Fliesen in der Küche diagonal verlegt sind und im Essbereich gerade. Dadurch wirkt der Raum lebendig und gleichzeitig werden die Bereiche optisch voneinander getrennt.
Und wir geben “Frau Rosa” unbedingt Recht, denn die Farben harmonieren mit den weißen Küchenfronten, dem Holz der Arbeitsplatte, dem Flechtwerk der Stühle und selbst dem Blau der Kissenbezüge. Die pastelligen Farbtöne lassen den Raum elegant und beschwingt erscheinen und verwandeln die ungeliebte Abstellkammer in das lebendige Herzstück des Hauses.