Liebe Leserin,
lieber Leser,
in unserer neuen Magazinreihe möchten wir Ihnen einige Experten vorstellen, mit denen wir bereits zusammengearbeitet haben und deren Know-how wir mit Ihnen teilen möchten. Unser heutiger, erster Interviewpartner ist Herr Achim Schmitz von Hypothese Architektur in Düsseldorf.
Herr Schmitz, Sie sind Architekt aus Düsseldorf. Warum haben Sie sich für ein Architekturstudium entschieden?
Als Kind hatte ich immer Spaß am Bauen, später entwickelte ich dann ein intensives Interesse an Kunst. Nach der Schule habe ich zusammen mit einer befreundeten Bildhauerin ein Atelier angemietet. Dort habe ich viel gemalt.
Ich war damals sehr fasziniert von der Kunst der 20er Jahre und vom Bauhaus und der Idee Architektur als Kunst zu denken.
Sie haben Ihr eigenes Architekturbüro. Auf wie viele Jahre Berufserfahrung blicken Sie zurück und wie viele davon haben Sie in der Selbstständigkeit gesammelt?
Ich habe vor 19 Jahren mein Diplom abgelegt und bin seit etwa 13 Jahren selbstständig.
Auf welche Bereiche sind Sie in Ihrer Arbeit spezialisiert?
Bei der Liebe zum Gestalten ist es geblieben. Mit unserem Büro Hypothese entwickeln wir individuelle Gestaltungskonzepte für Gebäude.
Ein Schwerpunkt sind dabei Sanierungskonzepte für Häuser und Wohnungen, die in ihrer Gestaltung und Funktion individuell auf den Nutzer zugeschnitten sind.
Am liebsten sind wir dann auch mit an der Inneneinrichtung beteiligt.
Wie viele Angestellte oder Geschäftspartner ziehen Sie zur Planung eines Projekts wie der Villa La Haut in den Schweizer Alpen hinzu? Welche Aufgaben bekleiden diese?
Viele unserer Projekte sind im europäischen Ausland realisiert. Daher arbeiten wir in der Regel mit Partnerbüros vor Ort zusammen die dann auch die entsprechenden Handwerker und Fachfirmen koordinieren.
Wie viel Zeit und welche Arbeitsschritte sind in der Regel für die Umsetzung eines Projekts in dieser Größenordnung nötig?
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt wie gesagt in der Entwicklung des gestalterischen Gesamtkonzeptes.
Manchmal braucht es da mehre Ansätze um mit seiner Idee zu überzeugen.
Bei unserem Projekt La Haut waren tatsächlich eine Menge an Reanderings nötig, um letzten Endes den Bauherren von unserem Konzept zu überzeugen.
Über zwei Monate lang haben wir etliche Varianten mit unterschiedlichen Bodenbelägen und Fliesenmustern getestet.
Letztlich haben wir dann genau die Variante realisiert, die wir zuerst vorgeschlagen hatten.
Jetzt sind alle sehr glücklich mit dem Ergebnis.
Ich habe eben bereits die Villa La Haut erwähnt, eines Ihrer Projekte, das wir als Mosáico begleiten durften. In dieser haben Sie in vielen Räumen Zementfliesen verlegen lassen. In welchen Räumen und Räumlichkeiten fanden Zementfliesen bisher Ihren Platz?
La Haut war unser erstes Projekt in dem wir Zementfliesen eingesetzt haben.
Wir sind deshalb auf das Material gekommen, weil es im Haus bereits Böden aus den 30er Jahren mit Zementfliesen gab.
Interessanterweise ein sehr kleines Format mit kräftigen Farben.
Die Böden waren jedoch in keinem guten Zustand.
So haben wir die Chance gesehen, hier neue Fliesen mit modernen Mustern und Farben einzusetzen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie dabei an Zementfliesen?
Ich mag die haptischen Qualitäten des Materials sehr. Je nach verwendetem Muster und Farbgebung tritt das Fugenbild sehr dezent in den Hintergrund.
So lassen sich große Teppiche erzeugen, die die gesamte Bodenfläche auskleiden können.
Haben Sie Zementfliesen auch bereits an ungewöhnlichen Einsatzgebieten verwendet? (Vertikale Mauern, Tischflächen, Fensterbretter, Brunnen….)
An Badezimmer- und an Küchenwänden haben wir es mit einer entsprechenden Imprägnierung verwendet; und natürlich auf Tischen.
Fiel die Verarbeitung und das Verlegen der Fliesen leicht? Was sollte beachtet werden? Raten Sie zu einem Fachmann?
Im Prinzip ist es nicht schwierig, da das Material jedoch bis zur Imprägnierung empfindlich ist, muss sehr sorgfältig gearbeitet werden, daher würde ich hier immer einen Fachmann empfehlen.
Sicherlich bekommen Sie von Ihren Auftraggebern, möglicherweise auch von Kunden oder Gästen des fertiggestellten Projekts Feedback. Wie fallen die Reaktionen auf die fertig verlegten Fliesen aus?
Kräftige Farben und Muster sind in der Architektur immer polarisierend.
Aber es hat sich gelohnt bei der Gestaltung etwas zu wagen. Denn die Resonanz war sehr positiv.
Die Fliesen aus dem Projekt La Haut haben so begeistert, daß wir sie direkt bei zwei Folgeprojekten einsetzen konnten.
Gibt es Bereiche, in denen Sie von Zementfliesen Abstand nehmen und eher zu anderen Materialien greifen würden? Warum?
Im Außenbereich würde ich es aufgrund der Frostgefahr eher nicht riskieren. Wäre allerdings manchmal schön…
Sie haben bereits mehrere Projekte mit uns gestaltet und sind deshalb bestens im Bild. Haben Sie für uns Verbesserungsvorschläge für den Auswahl-, Herstellungs- und Lieferprozess?
Der Service hat sehr gut funktioniert die Kundenbetreuung war sehr persönlich und der Transport von Marokko zum Genfer See bzw. nach Wien hat auch sehr gut funktioniert.
Lieber Herr Schmitz, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen und das uns entgegengebrachte Vertrauen. Das gesamte Team von Mosáico wünscht Ihnen alles Gute und wir freuen uns, wieder mit Ihnen zusammenarbeiten zu können.
Webseite: Architekturbüro Hypothese