Kardinal Woelki bei der Grundsteinlegung zum Neubau des Klarissenklosters. Fotos: Caritas/Jürgens
Von 1918 bis 1925 wurde das Kloster an der Kalker Kapellenstraße, das heute unter Denkmalschutz steht, nach den Entwürfen vom Architekten Ernst Horst errichtet, der mit einer der damaligen Klarissenschwestern verwandt war. Der Klarissenorden besteht bereits seit dem 13. Jahrhundert und wurde damals von der heiligen Klara und dem heiligen Franziskus von Assisi gegründet. Geweiht wurde das an die spätbarocke Backsteinarchitektur angelehnte Kloster am 1. Januar 1925 und betrieben, bis es 2013 aus Mangel an Nachwuchs aufgegeben wurde.
Nach einer fast vierjährigen Auseinandersetzung konnten sich die Stadt und das Erzbistum Köln auf die Umgestaltung der Klosteranlage einigen. So wurde am 07. September 2016 von Rainer Maria Kardinal Woelki der Grundstein für die Neubauten einer offenen Wohnanlage für Flüchtlinge und Einheimische auf dem Gelände der Klosteranlage gelegt. In den folgenden Monaten entstanden 31 Wohnungen in verschiedenen Größen und Schnitten mit insgesamt mehr als 2.500 Quadratmetern Wohnfläche. Umgesetzt wird das Projekt gemeinsam mit der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, dem Caritasverband für die Stadt Köln, der Stiftung „Die gute Hand“ und der Stadt Köln.
Kardinal Woelki machte bereits in seiner Ansprache zur Grundsteinlegung deutlich, welche Bedeutung die Umsetzung des Projekts „Klarissenkloster“ für die Gesellschaft im Rahmen der Flüchtlingskrise hat:
Viele Menschen haben Angst vor „den Fremden“ die zu uns kommen. Wenn man „die Fremden“ aber kennenlernt, sind sie irgendwann nicht mehr fremd. Wenn „der Fremde“ mein direkter Nachbar wird und ich täglich mit ihm zu tun habe, kann ich ihn am Ende verstehen und er wird auch mich verstehen. Das ist die Form des Zusammenlebens, die wir hier im Klarissenkloster anstreben wollen.
Um den „Fremden“ bereits während der Bauphase eine Eingliederung zu ermöglichen und Integration zu leben, konnten die Geflüchteten den Bau tatkräftig unterstützen. So arbeiteten unter der Führung von Polier Neuhausen fünf junge Männer mit, die aus ihren Heimatländern flohen.
Mit deren tatkräftiger Unterstützung nahm die Bauphase an Fahrt auf, und trotz sprachlicher Barrieren waren die deutschen Standards und Polier Neuhausens Anweisungen nach kurzer Zeit zur Gewohnheit geworden: „Am Anfang dachte ich, dass es schwierig wird, aber nach anderthalb Tagen waren wir ein Team.“ (Quelle: https://www.ksta.de/25337614 ©2017)
Ein wundervolles Zitat von Klara von Assisi, sowie die Verlegung der ersten Zementfliesen im Kloster.
In den bestehenden Gebäuden wurde auch tüchtig gearbeitet, der Putz wurde von den Wänden geschlagen und Böden wurden herausgerissen. Zur Planung der neugestalteten Böden wurde dann Herrn Pisar von Mosáico Zementfliesen ins Boot geholt. Nach intensiver Beratung, im Showroom und auch vor Ort, wurden dann die passenden Fliesen, deren Muster und Farben bestimmt und in Auftrag gegeben.
Auch für das leibliche Wohl war gut gesorgt, nach harter Arbeit ist ein gutes Mahl Gold wert. Fotos: Caritas/Jürgens