Für unseren Partner Mosaics Martí hat der katalanische Architekt und Kunstprofessor Jordi Solé i Rafols das Zementfliesendesign „Ars Combinatoria“ entworfen. Durch die Unterteilung der sechseckigen Fliese in verschiedenfarbige Dreiecke lassen sich sowohl klassisch symmetrische Muster erschaffen, als auch freie Kompositionen ohne klare Grenzen gestalten, die sich jedem Raum anpassen.
Auf diese Weise entsteht der visuelle Eindruck von unterschiedlichen Landschaften. Schon der italienische Universalgelehrte und Architekturtheoretiker der Frührenaissance Leon Battista Alberti vertrat in seinem Werk „Über das Bauwesen“ die Ansicht, dass „die Komposition der Linien des Pflasters voller musikalischer und geometrischer Proportionen sein sollte, mit der Absicht, dass wir, wohin wir auch blickten, mit Sicherheit Nahrung für unseren Geist finden würden.“
Bei diesem Muster wird der Vorteil der Zementfliesen besonders deutlich, da durch die Herstellung jeder einzelnen Fliese von Hand die farbigen Bereiche individuell angepasst werden können. Schon mit zwei Farben gibt es 14 Möglichkeiten, einzelne der sechs Dreiecke zu färben und eine Fliese zu gestalten.
Eine besondere Mustervariante von Ars Combinatoria nannte Jordi Solé „Sakura“, inspiriert von den Blüten japanischer Kirschbäume. Die Blüten der Japanischen Blütenkirsche (Prunus serrulata) werden in Japan Sakura genannt. Sie gehören zu den wichtigsten Symbolen der japanischen Kultur und stehen für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Die Zeit der Kirschblüte ist der Höhepunkt des Jahres und wird mit Picknicks unter den blühenden Bäumen, dem so genannten „Hanami“, gefeiert.
Die geometrische Komposition stellt den Moment dar, in dem ein blühender Baum seine ersten Blütenblätter an den Wind verliert. In diesem Muster besteht eine komplette „Blüte“ aus 13 hexagonalen Fliesen: aus sechs einfarbigen, einer zentralen und sechs Spitzen. Durch Farbwechsel einzelner Dreiecke werden die „Blütenblätter vom Winde verweht“.
In diese Wohnung im Zentrum von Barcelona ist der ewige Frühling eingezogen. Insgesamt wurden mehr als 80 m2 Fliesen verlegt.
Da sich das Muster über eine Wand und den Boden erstreckt, wird der Eindruck herabfallender Blütenblätter verstärkt.
Dieses Muster wird sicher auch in einem öffentlichen Raum wie einem Geschäft oder Restaurant alle Blicke auf sich ziehen. Durch die Möglichkeit der freien Gestaltung ist es für jeden Raum geeignet und bietet „Nahrung für unseren Geist“. Alle Fotos der Fliesen wurden mir freundlicherweise von Albert Martí zur Verfügung gestellt.